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Jan Tenhaven

POLEN SHALOM!POLEN SHALOM!

By Jan Tenhaven

On 03, Mär 2010 | In | By Jan Tenhaven

POLEN SHALOM!

POLEN SHALOM! JUNG, JÜDISCH, SELBSTBEWUSST
32 Minuten | Reportage | Arte | Hoferichter & Jacobs Filmproduktion

Zwar gehören junge Jüdinnen und Juden in Polen zu einer winzigen Minderheit, aber unter ihnen wächst ein neues Selbstbewusstsein. Radek hat erst vor kurzem von seiner jüdischen Abstammung erfahren. Er ist glücklich, seine Identität gefunden zu haben. Auch Patrycja und Eryc sind stolz auf ihre jüdischen Wurzeln, trauen sich aber nicht, sich öffentlich als Juden zu erkennen zu geben.

Sie wollen sich nicht länger verstecken, sondern ihr Jüdischsein offen ausleben – so gut es geht. Zwar gehören junge Jüdinnen und Juden in Polen – dem einstigen Zentrum des europäischen Judentums – zu einer winzigen Minderheit, aber unter ihnen wächst ein neues Selbstbewusstsein. Allen antisemitischen Tendenzen zum Trotz.

Radek, ein 19-jähriger Informatikstudent aus Warschau, hat erst vor kurzem von seiner jüdischen Abstammung erfahren. Er ist glücklich, endlich seine wahre Identität gefunden zu haben, lebt plötzlich streng nach den orthodoxen Gesetzen, bringt sich sogar die jiddische Sprache bei.

Patrycja (27) und Eryk (23) aus Wrocław gehen nur selten in die Synagoge, aber das junge Paar fühlt sich dennoch im Herzen jüdisch. Das Schabbat-Mahl am Freitag ist für sie der Höhepunkt der Woche. Allerdings wagen sie es nicht, sich außerhalb ihres Freundeskreises als Juden zu erkennen zu geben. Zu groß ist die Angst vor Anfeindungen. Anders als Radek sehen sie für sich keine Zukunft in Polen. Patrycja und Eryk packen die Koffer für ihre Ausreise nach Israel.

In Krakau – eine Immigration in die andere Richtung: Aus Brasilien sind Jullie (39) und Sergio (35) bewusst nach Polen eingewandert, weil sie sich hier sicherer als in ihrer alten Heimat fühlen. Vom Antisemitismus bekommen sie wenig mit, sagen die Eltern von drei kleinen Kindern. Sie loben die lebendige jüdische Community in Krakau, fühlen sich in Polen wohl. Und überhaupt: „Als Juden werden wir sowieso überall etwas schief angesehen, da ist es fast egal, in welchem Land wir sind“, sagt Sergio achselzuckend.

Film in voller Länge:

Deutsche Version

Englische Version

Polnische Version